
Die häufigsten Anfängerfehler auf Etsy – und wie du sie vermeidest
Warum dieser Artikel wichtig ist
Der Einstieg auf Etsy kann überwältigend sein: neue Plattform, unbekannte Algorithmen, rechtliche Hürden und ein globaler Wettbewerb. Viele Anfänger machen die gleichen Fehler – und scheitern, obwohl ihre Produkte eigentlich Potenzial hätten. Dieser Artikel zeigt dir die häufigsten Fehler und wie du sie clever vermeidest, um erfolgreich auf dem Etsy-Marktplatz zu verkaufen.
Fehler 1: Kein klares Nischenprodukt
Viele Einsteiger versuchen, „alles für jeden“ anzubieten – mit einem bunten Mix aus Produkten. Das Ergebnis: Es fehlt eine klare Ausrichtung und dein Shop bleibt in der Masse unter dem Radar.
✅ Lösung:
Finde eine klare Nische, in der du dich positionieren kannst – z.B. minimalistischer Schmuck, digitale Wandkunst oder personalisierte Babygeschenke. Nutze Tools wie Everbee oder eRank, um profitable Nischen zu analysieren. Du wirst gezielter gefunden, wirkst professioneller und ziehst die richtigen Käufer (deinen "idealen Kunden") an.
Wir bringen hier gerne folgendes Beispiel: Wenn du beispielsweise auf der Suche nach neuen Laufschuhen bist, dann siehst du dich höchstwahrscheinlich auch in einem Sportgeschäft für Läufer um, oder? Hier weißt du, dass du fündig wirst, die richtige Beratung bekommst und ggfs. auch noch ein passendes Outfit zu deinen neuen Schuhen findest. So würden wir es auch machen und nicht in einem Laden schauen, der Einrichtung, Nahrungsmittel, Sportschuhe, Tierbedarf usw. anbietet.
Und so verhält es sich auch mit deinem Etsy-Shop. Wähle eine Nische (vielleicht sogar eine, die dir Spaß macht und du bereits darin Erfahrung hast, weil es dein Hobby ist), erstelle Produkte für die Zielgruppe und werde ein Experte in diesem Bereich.
Fehler 2: Schlechte Produktfotos
Etsy ist eine visuelle Plattform – die Entscheidung, ob jemand auf dein Listing klickt, fällt in Sekunden. Unscharfe, dunkle oder überladene Bilder wirken unprofessionell und schrecken Käufer ab.
✅ Lösung:
Investiere in gute Bilder. Nutze natürliches Licht, vermeide störende Hintergründe und präsentiere dein Produkt aus verschiedenen Blickwinkeln. Zeige auch Anwendungsbeispiele („Lifestyle Shots“) und Details. Für wenig Geld kannst du dir ein Mini-Fotostudio oder Lichtzelt zulegen – oder mit Tageslicht und Reflektoren arbeiten.
Falls du digitale Produkte anbieten oder Print on Demand (POD) machen solltest, nutze hochwertige Mockups. Diese kannst du auf Etsy selbst oder auf anderen Seiten, wie z.B. "Creative Market" etc., erwerben.
Wichtig: Vergiss nicht Infografiken mit einzubauen, die noch mehr über dein Produkt oder dich als Etsy-Seller erzählen.
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gutes Produktfoto (hell, Produkt im Vordergrund, ansprechende Kompostition) | weniger gutes Produktfoto (dunkel, Produkt zu klein, wenig ansprechend) |
Fehler 3: Keine Etsy-SEO
Ohne gezielte Keywords wirst du in der Etsy-Suche kaum gefunden. Viele Seller nutzen nur vage, sehr generische Begriffe („Kerze“, „Schmuck“) oder lassen wichtige Felder (Tags) leer.
✅ Lösung:
Recherchiere relevante Keywords mit Tools wie Everbee*, Alura oder auf Etsy selbst. Baue sie in Titel, Tags, Attribute und Beschreibung ein – natürlich und sinnvoll. Denke auch an saisonale Begriffe oder Käuferabsichten wie „Geschenk Freundin Weihnachten“. Achte auf Long-Tail-Keywords, die weniger Wettbewerb haben, z. B. „handgemachte Kerze Lavendel“.
Wenn du mehr über Long-Tail-Keywords wissen möchtest, dann kann ich dir unseren Artikel empfehlen:
Etsy SEO - Die wichtige Rolle von Long Tail Keywords
Fehler 4: Zu günstige Preise
„Ich bin neu, also muss ich billig sein“ – ein Trugschluss, den viele Anfänger machen. Doch wer zu günstig verkauft, verdient nicht nur wenig, sondern vermittelt auch einen geringen Wert.
Ich muss gestehen, dass wir den Fehler anfangs auch gemacht haben. Hier limitieren uns dann unsere Glaubenssätze, wie z.B. "Wenn ich mein Produkt für 19,95 + Versand anbiete, dann wird es niemals jemand kaufen." Aber man lernt aus seinen Fehlern und jetzt bepreisen wir unsere, sodass wir eine für uns akzeptable Marge haben.
✅ Lösung:
Kalkuliere realistisch: Materialkosten + Zeit + Etsy-Gebühren + Marge. Deine Preise dürfen professionell wirken und deine Qualität widerspiegeln. Auf Etsy kaufen viele Kunden nicht das günstigste, sondern das emotional überzeugendste Produkt. Günstige Preise bedeuten nicht automatisch mehr Verkäufe.
Wir kalkulieren all unsere Produkte mit unserem Etsy-Gebührenrechner, den du hier findest:
Hier geht es zum Etsy-Gebührenrechner
Damit kannst du dir sehr schnell einen Überblick über die anfallenden Kosten verschaffen und deinen Produktpreis so kalkulieren, wie es für dich am meisten Sinn ergibt. Er berücksichtigt eine Vielzahl verschiedener Kostenarten und Einflussfaktoren und ist sowohl für physische als auch digitale Produkte geeignet.
Fehler 5: Fehlendes Vertrauen (kein Branding)
Anonyme Shops ohne Logo, mit zufälligem Namen und leeren Shopseiten wirken unseriös. Kunden kaufen lieber bei Marken, denen sie vertrauen – auch auf Etsy.
✅ Lösung:
Erstelle ein stimmiges visuelles Branding: Logo, Banner, Shop-Name, Story, Shop-Foto. Fülle dein Profil, „Über mich“-Seite und Policies vollständig aus. Hebe hervor, was dich einzigartig macht – deine Geschichte, deine Werte, deine Arbeitsweise. So baust du Vertrauen auf und bleibst im Kopf.
Fehler 6: Versandchaos & unklare Lieferzeiten (bei physischen Produkten)
Zu lange oder vage Lieferzeiten, fehlende Versandprofile oder unversicherter Versand führen zu Stornos und schlechter Kundenerfahrung. Viele Neulinge unterschätzen, wie wichtig der Versandprozess ist.
✅ Lösung:
Richte saubere Versandprofile ein und arbeite mit Versandtools wie Sendcloud oder dem DHL Geschäftskundenportal, um Zeit zu sparen. Gib realistische Lieferzeiten an – lieber etwas länger planen und pünktlich liefern. Wenn möglich, nutze Sendungsverfolgung, um Missverständnisse zu vermeiden und deine Verkäufe abzusichern. Dies ist auch wichtig für das Verkäuferstar-Abzeichen.
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Fehler 7: Fehlende oder schwache Produktbeschreibungen
„Tasse. Handgemacht. Schön.“ – solche Beschreibungen verkaufen nicht. Kunden wissen nicht, was sie wirklich bekommen – und klicken weiter.
✅ Lösung:
Verfasse strukturierte Beschreibungen, die informieren und begeistern. Erkläre Material, Maße, Farben, Anwendung, Pflege, Besonderheiten. Nutze Absätze, Bullet Points und emotionale Sprache. Ziel: Der Kunde weiß genau, was er bekommt – und freut sich schon beim Lesen.
Außerdem beantwortet eine gute, umfangreiche Produktbeschreibung alle Fragen, die ein potentieller Kunde zu deinem Produkt haben könnte (gleiches gilt auch für Produktbilder & Infografiken). Damit sinkt die Hürde für einen Kauf, denn sonst hätte dieser dir erst eine Nachricht mit deiner Frage schreiben müssen. Das machen tatsächlich viele nicht und springen ab - ein verpasster Verkauf und eine erhöhte Bounce-Rate, die Etsy signalisiert, dass dein Produkt nicht relevant ist. Das kann sich dann negativ auf deine Sichtbarkeit auswirken - das wollen wir so gut es geht vermeiden.
Fehler 8: Kein Kundenservice
Viele Verkäufer ignorieren Nachrichten, reagieren unhöflich oder langsam. Auf einer Plattform wie Etsy, wo Vertrauen entscheidend ist, kann das deinen Shop negativ beeinflussen.
✅ Lösung:
Reagiere schnell – idealerweise innerhalb von 12–24 Stunden (auch hier wieder: Verkäuferstar-Abzeichen). Bleib freundlich, auch bei schwierigen Kunden. Nutze Vorlagen für häufige Fragen. Guter Kundenservice sorgt nicht nur für Verkäufe, sondern auch für positive Bewertungen und Wiederkäufe.
Fehler 9: Kein Fokus auf Bewertungen
Ohne Bewertungen verkaufen sich neue Produkte möglicherweise schlechter – aber viele Verkäufer trauen sich nicht, aktiv darum zu bitten oder verstehen nicht, wie wichtig Social Proof ist.
Analysiere dein eigenes Shopping-Verhalten auf Marktplätzen wie Etsy, Amazon oder eigenständigen Shops. Vermutlich schaust du dir, nachdem du auf ein Listing/Shop geklickt hast, neben den Produktbildern & der Beschreibung vor allem auch die Bewertungen an, um zu überprüfen, ob der Händler seriös ist und was du von ihm und den Produkten erwarten kannst. Social Proof ist heutzutage wirklich enorm wichtig und nicht zu unterschätzen.
✅ Lösung:
Bitte deine Kunden aktiv (aber freundlich) um Bewertungen – z. B. über eine automatische Nachricht nach dem Versand. Liefere ein tolles Produkt mit persönlicher Note, damit der Kunde gerne bewertet. Ein kleines Extra (z. B. Dankeskarte) wirkt oft Wunder. Bewertungen sind das beste Marketing für neue Produkte.
Fehler 10: Zu früh aufgeben
Viele starten motiviert, sehen nach 2 Wochen keine Verkäufe – und geben frustriert auf. Doch Etsy braucht Zeit, Daten und Anpassung.
✅ Lösung:
Plane mit einer Anlaufphase von 2–6 Monaten. Analysiere, was funktioniert und was nicht. Optimiere deine Listings, probiere neue Produkte, verbessere deine Fotos und beobachte deine Shop-Statistiken. Nutze auf jeden Fall auch Social Media (TiKTok & IG) sowie Pinterest. Etsy belohnt Konsistenz, Aktivität und Qualität. Erfolg kommt nicht über Nacht, sondern durch Ausdauer und Lernbereitschaft.
Fazit: Diese Fehler machen fast alle – du nicht mehr
Wenn du diese 10 klassischen Fehler vermeidest, hast du Etsy bereits viel besser im Griff als die meisten Neueinsteiger. Statt frustriert aufzugeben, kannst du mit klarer Strategie, ansprechender Präsentation und solidem Service deinen Shop Stück für Stück aufbauen – und verkaufen.
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